„Wer im Treibhaus sitzt, sollte nicht mit Schornsteinen werfen!” – mit diesen Worten eröffnete Moderator Melvin Haack von der Berliner Band „Schnaps im Silbersee” das bunte Treiben rund um den Klimawandel am Nachmittag des 24. Novembers. Zum entsprechenden Treib-Haus wurde dabei die bezaubernde Kulisse des UT Connewitz – geworfen wurde vom etwa 200 Personen umfassenden Publikum vor allem eins: begeisterte Blicke. Denn zu sehen gab es einiges – war doch der Nachmittag eine sogenannte ‚CO2-Produktion’ verschiedenster Leipziger Gruppierungen mit dem gleichen Ziel: „Kommt mal in Bewegung!”
Dies taten sogleich die Kinder und Jugendlichen vom Projekt CoalDance unter der Leitung von Miriam Arbach und Nele Kohlmann. 35 Minuten lang flogen die Fetzen, Tücher und Gliedmaßen im Widerstand gegen den Kohleabbau und für eine kinder- und zukunftsgerechte Entwicklung der Bergbaufolgelandschaften; das gefiel auch Katharina Schneeweis, die als Koordinatorin von ChanceTanz beim Bundesverband Tanz in Bildung und Gesellschaft e.V. maßgeblich zur Förderung dieses Projektes beigetragen hatte und extra aus Berlin angereist war.
Der zweite Teil des Nachmittags wendete sich nun immer konkreteren Motiven zu: Das Tanzprojekt Strange World ließ sich mit begeisternder körperlicher Akribie von einer Thunberg-Rede zu einem Bühnenstück und einem Kurzfilm inspirieren. Naumzi performte die Einradnummer „No Plastic” – abschließend erheben sich die ‚Luftputzerchen’ der Gruppe „Reine Luft” am Vertikaltuch in schwindelerregende Höhen, die bei vielen Zuschauern verdrehte Hälse und offene Münder hinterließen.
Angereichert wurde diese beeindruckende Bildfolge mehrfach durch inhaltliche Gesprächsbeiträge. Hierzu hatte der Veranstalter UferLeben e.V. zahlreiche Experten aus der Energiebranche, Klimawissenschaftler und Politiker eingeladen. Allein die Klimawissenschaft wurde durch den Permafrost-Experten Dr. Mathias Ulrich vom Institut für Geographie der Universität Leipzig vertreten, der in kurzen Beiträgen Fragen der Kinder zum Klimawandel anregend aufgriff.
Die Choreographien & Tänze dieses Nachmittags waren Kampfansagen, Choreographien des Widerstandes. „Wir haben in dieser Veranstaltung mit der Verknüpfung von Umweltwissenschaft und darstellender Kunst experimentiert und konnten so Bedürfnisse der Jugendgeneration transportieren. Die Show und das Publikum waren fantastisch!“, resümiert Frank Beutner, einer der Initiatoren der Veranstaltung. Den Kindern und Jugendlichen ist zu wünschen, dass ihre Wünsche und Botschaften sich nicht allein im Kreise drehen werden, sondern sich in die Lüfte erheben.